Ein Opfer des Raketeneinschlags in Polen beigesetzt

In Polen ist eines der beiden Todesopfer des Raketeneinschlags im Grenzgebiet zur Ukraine mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt worden. Die Beerdigung des 62-jährigen Lagerverwalters fand heute in dem kleinen Dorf Przewodow mit einer militärischen Zeremonie statt, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Bilder des polnischen Fernsehens zeigten große Trauerkränze mit Schleifen in den Farben der polnischen und ukrainischen Flagge.

In dem Dorf nur sechs Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt war am Dienstag eine Rakete eingeschlagen. Bei der Explosion auf dem Gelände eines Getreidespeichers wurde außer dem 62-Jährigen noch ein 60 Jahre alter Traktorfahrer getötet. Sein Staatsbegräbnis soll morgen stattfinden. Auf Wunsch der Angehörigen finden beide Trauerfeiern unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die beiden Männer sind die ersten Zivilisten des NATO-Landes Polen, die infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ums Leben kamen.

Zurzeit geht der Westen davon aus, dass es eine ukrainische Flugabwehrrakete war, die zur Verteidigung gegen Angriffe des russischen Militärs eingesetzt wurde. Unmittelbar nach der Explosion war in Medienberichten aber auch von einer russischen Rakete die Rede. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält bisher an der Behauptung fest, dass es eine russische Rakete gewesen sei, schränkte aber ein, dass er nicht mit hundertprozentiger Sicherheit wisse, was passiert sei.