Türkei griff Ziele in Nordsyrien und im Nordirak an

Eine Woche nach dem tödlichen Bombenanschlag in Istanbul hat die Türkei eine Militäroffensive gegen kurdische Stellungen im Nordirak und in Nordsyrien verkündet. Es sei „Abrechnungszeit“, erklärte das türkische Verteidigungsministerium in der Nacht auf heute über Twitter.

„Terroristische Elemente“ sollten „neutralisiert“ und Angriffe auf die Türkei vermieden werden, hieß es weiter. Im Fokus der Attacken: die Kurdenmiliz YPG und die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).

NGO: Mindestens zwölf Menschen getötet

Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte griff die türkische Luftwaffe in der Nacht kurdische Stellungen in Nordsyrien an. Dabei seien mindestens zwölf Menschen getötet und weitere verletzt worden, teilte ein Sprecher der Organisation mit. Angaben der YPG zufolge wurden auch Posten der syrischen Regierung angegriffen. Betroffen seien die Regionen Kobane und Aleppo.

Das Verteidigungsministerium in Ankara berief sich auf das Recht zur Selbstverteidigung laut Charta der Vereinten Nationen. Es gehe darum, „Terroranschläge“ gegen das türkische Volk und Sicherheitskräfte zu vermeiden.

Kurdische Miliz droht mit Vergeltung

Die kurdische Miliz im Norden Syriens hat Vergeltung für die türkischen Angriffe auf ihre Stellungen angekündigt. „Diese Angriffe der türkischen Besatzungstruppen werden nicht ohne Antwort bleiben“, hieß es in einer verbreiteten Erklärung der von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) unter Führung der YPG-Miliz.