Zerstörung nach Erbeben in Indonesien
Reuters/Antara Foto/Yulius Satria Wijaya
Erdbeben in Indonesien

Zahl der Toten deutlich nach oben korrigiert

Nach dem Erdbeben in Indonesien ist die Zahl der Toten auf mehr als 160 gestiegen. „Ich muss leider mitteilen, dass 162 Menschen tot sind“, sagte der Gouverneur der Provinz West Java, Ridwan Kamil, am Montag in einem Video. Ein Sprecher der Stadtverwaltung der besonders stark betroffenen Stadt Cianjur bestätigte die Angaben. Das Beben, dessen Stärke die US-Erdbebenwarte (USGS) mit 5,6 angab, hatte sich zu Mittag etwa 70 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta in einer Tiefe von zehn Kilometern ereignet.

Das Epizentrum des Bebens lag laut USGS in der Nähe von Cianjur in der Provinz Westjava. Mehrere Sender zeigten Bilder von Gebäuden in Cianjur, deren Dächer eingestürzt waren. Eine Tsunamiwarnung gab es nicht. In den ersten Stunden nach dem Beben war von einigen Dutzend Toten die Rede gewesen. Allerdings wurden noch viele Menschen unter den Trümmern von eingestürzten Gebäuden vermutet und deshalb weitere Opfer befürchtet.

Es kämen weiterhin Krankenwagen mit Verletzten aus den umliegenden Dörfern an, so der Gemeindechef der am stärksten betroffenen Stadt Cianjur, Herman Suherman. Einige Gebiete seien wegen Erdrutschens nicht erreichbar, sagte er. Viele Verletzte könnten zudem nicht behandelt werden, da nicht ausreichend Personal zur Verfügung stehe, sagte Suherman weiter.

Ärtze kümmern sich um Verletzte nach Erdbeben in Indonesien
Reuters/Raisan Al Farisi
Aus Angst vor Nachbeben wurden viele Opfer unter freiem Himmel versorgt

Stromausfälle in Krankenhäusern

Weil viele Menschen noch nicht erreicht werden könnten, werde die Zahl der Toten und Verletzten wahrscheinlich weiter steigen, sagte auch Gouverneur Ridwan Kamil in einer Pressekonferenz, die der Sender Kompas TV übertrug. In mehreren Krankenhäusern sei wegen des Erdbebens stundenlang der Strom ausgefallen, und die Ärztinnen und Ärzte hätten die Verletzten auf der Straße behandelt. Bis zum Abend sei die Stromversorgung teilweise wiederhergestellt worden.

Der Polizeichef von Cianjur, Doni Hermawan, sagte auf Metro TV, nach einem Erdrutsch seien eine Frau und ein Baby gerettet worden. Ein weiterer verschütteter Mensch sei aber seinen Verletzungen erlegen. Im Fernsehen waren Bilder von zerstörten Häusern und Straßen zu sehen. Viele der Opfer seien von Trümmerteilen ihrer einstürzenden Häuser erschlagen worden, sagte der Leiter des nationalen Katastrophenschutzes.

Erdbeben fordert mehr als 160 Todesopfer

Auf der indonesischen Insel Java hat sich heute ein schweres Erdbeben ereignet, mehr als 160 Tote wurden bisher gezählt, Hunderte Verletzte müssen versorgt werden. Die Zahl der Opfer wird noch steigen, viele Ortschaften sind nicht erreichbar.

Keine größeren Schäden aus Jakarta gemeldet

Durch die Erschütterungen gerieten auch Hochhäuser in der rund 100 Kilometer südlich gelegenen Hauptstadt Jakarta ins Schwanken. Menschen rannten in Panik ins Freie, größere Schäden oder Verletzte wurden aus der Hauptstadt aber nicht gemeldet. Örtliche Medien berichteten über schwere Schäden an einem Krankenhaus, einem islamischen Pensionat sowie an diversen Geschäften.

Indonesiens Meteorologiebehörde warnte die Menschen in der am stärksten betroffenen Region vor Nachbeben. Sie sollten vorerst im Freien bleiben, sagte Behördenchefin Dwikorita Karnawati.

Wegen Indonesiens Lage auf dem Pazifischen Feuerring ereignen sich in dem südostasiatischen Land häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche. Im Jänner vergangenen Jahres kamen bei einem Erdbeben der Stärke 6,2 auf der indonesischen Insel Sulawesi mehr als 100 Menschen ums Leben. Tausende Menschen verloren ihr Zuhause.