Weltweites Voting: Song Contest verpasst sich neue Regeln

Beim Song Contest 2023 in Liverpool werden neue Regeln gelten. Nach langjähriger Kritik und einigen Unstimmigkeiten in den Vorjahren schraubt die European Broadcasting Union (EBU) einmal mehr am Abstimmungsmodus. Wie heute bekanntgegeben wurde, sollen im Mai kommenden Jahres bei den Halbfinal-Shows nur mehr die Publikumsstimmen über den Einzug ins Finale entscheiden. Dort werden weiterhin die nationalen Jurys sowie die Televoting-Stimmen ausschlaggebend sein.

In allen drei Shows wird man nächstes Jahr erstmals auch aus allen nicht teilnehmenden Ländern per kostenpflichtigem Onlinevoting abstimmen können. Die so abgegebenen Stimmen werden zusammengerechnet, in Punkte umgerechnet und so gewichtet, als würden sie aus einem einzigen Land stammen. Zusätzlich zu den Wertungen aus den 37 Teilnehmerländern wird es also eine 38. internationale Punktewertung geben.

Kritik und Unregelmäßigkeiten

Mit der Entscheidung reagiert die EBU offenkundig auf die Kritik der letzten Jahre, dass den fünf als „Experten“ ausgewählten Menschen pro Land 50 Prozent der Stimmen in die Hände gelegt wurden. Das ergab oft ein eklatante Diskrepanz zwischen der Wertung der Jury und jener des Publikums in einigen Ländern. Zusätzlich gab es in den vergangenen Jahren mehrfach „Unregelmäßigkeiten“ – teils weil Jurorinnen und Juroren im Nachhinein feststellten, dass sie die Listen falsch ausgefüllt hatten, teils weil die Punktevergaben den Verdacht auf Absprachen nahelegten.