Erdogan kündigt Einsatz von Bodentruppen in Syrien an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Einsatz von Bodentruppen gegen kurdische Milizionäre in Syrien angekündigt. „Wir gehen seit einigen Tagen mit unseren Flugzeugen, Kanonen und Gewehren gegen die Terroristen vor“, sagte Erdogan heute mit Blick auf die Kurdenmiliz YPG. „So Gott will, werden wir sie mit unseren Panzern und unseren Soldaten so schnell wie möglich ausrotten.“

Die Türkei weitet damit ihr militärisches Vorgehen gegen kurdische Organisationen aus, die sie für den Bombenanschlag in der Innenstadt Istanbuls vor einer Woche verantwortlich macht.

Erste Angriffe am Wochenende

Bereits am Wochenende hatte die türkische Luftwaffe nach eigenen Angaben als Vergeltung Stützpunkte der YPG-Miliz und der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) in Syrien und im Irak bombardiert.

Nach Angaben der Türkei wurden seit Beginn der neuerlichen Militäroffensive in Syrien und im Irak 184 „Terroristen neutralisiert“. Die genannte Opferzahl ließ sich nicht unabhängig überprüfen.

Sowohl die PKK als auch die unter Führung der YPG stehenden Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) haben erklärt, nichts mit dem Bombenanschlag in Istanbul zu tun zu haben. Die Kämpfe haben auch die USA auf den Plan gerufen. Das Außenministerium in Washington erklärte, man habe der Türkei von Einsätzen in Syrien abgeraten. US-Soldaten seien „nicht gefährdet“ gewesen.

Die YPG-Miliz ist der wichtigste Verbündete der USA gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Die Türkei rief dagegen die USA auf, jede Unterstützung für die YPG fallen zu lassen.