Aserbaidschan sagt Friedensgespräche mit Armenien ab

Aserbaidschan lehnt Friedensgespräche mit Armenien unter einer Beteiligung Frankreichs als Vermittler ab. Ein für den 7. Dezember geplantes Vierertreffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und EU-Ratspräsident Charles Michel sagte der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew heute ab.

Macron habe sein Land angegriffen und beleidigt, begründete Alijew seine Entscheidung. Macron solle daher nicht als Vermittler auftreten. Die früheren Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien streiten seit Jahrzehnten um die Kaukasus-Region Bergkarabach.

Konflikt im September neu aufgeflammt

Im September war der seit Langem schwelende Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan wieder aufgeflammt. In den Kämpfen wurden nach Angaben beider Seiten mehr als 200 Soldaten getötet. Ende September wurde ein Waffenstillstand vereinbart. Im Oktober einigten sich die beiden Länder in Prag darauf, eine „zivile Mission“ der EU an ihrer Grenze zuzulassen.

Allerdings warf Alijew nun dem armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan vor, er habe versucht, die nächste Phase der Friedensgespräche zu untergraben, indem er auf Frankreich als Vermittler bestanden habe.

Macron habe Aserbaidschan angegriffen und ihm Dinge vorgeworfen, die es nicht getan habe, sagte Alijew in Baku. „Es ist klar, dass Frankreich unter diesen Umständen, mit dieser Haltung nicht Teil des Friedensprozesses zwischen Aserbaidschan und Armenien sein kann.“