Rote Liste gefährdeter Kulturgüter veröffentlicht

Im Kampf gegen den illegalen Handel mit geplünderten Kulturobjekten aus der Ukraine hat der Internationale Museumsrat (ICOM) eine Rote Liste der gefährdeten Kulturgüter in dem von Russland angegriffenen Land zusammengestellt.

Die in Paris veröffentlichte Liste umfasst unter anderem Manuskripte aus dem 13. bis 19. Jahrhundert sowie jahrhundertealte Ikonen sowie moderne Kunst von der naiven Malerei bis zum sozialistischen Realismus sowie Kunsthandwerk, Kostüme und Schmuck.

Liste soll Erkennung vereinfachen

Mithilfe der vorgelegten Notfallliste will der Verband die Identifizierung von geplünderten Kulturgütern aus der Ukraine erleichtern, „wenn sie in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren zu zirkulieren beginnen“.

Den illegalen Handel mit Artefakten gebe es zwar schon lange, durch die russische Invasion habe er aber weiter zugenommen, erklärte der Museumsrat. Zusammengestellt wurde die Liste auch mit Hilfe von Museumsexperten und -expertinnen aus der gesamten Ukraine.

Verweis auf Plünderung in Cherson

Wie real und ernst die Gefahr sei, zeigten die jüngsten Berichte über die große Plünderung des Kunstmuseums in Cherson durch russische Truppen, hieß es in der Erklärung weiter.