Afghanistan: Anzeichen für Verbrechen gegen Menschlichkeit

Zehn unabhängige UNO-Berichterstatter sehen im Umgang der Taliban mit Frauen und Mädchen in Afghanistan Anzeichen für Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Die Menschenrechte von Frauen und Mädchen dort würden immer schamloser verletzt, teilten sie heute in Genf mit. Nirgends sonst auf der Welt würden Mädchen und Frauen so behandelt. Sie kritisierten unter anderem das jüngste Verbot für Frauen, in Parks und Fitnesszentren zu gehen.

„Frauen in ihren Wohnungen einzusperren kommt einer Inhaftierung gleich und dürfte zu einem Anstieg der häuslichen Gewalt und psychischer Probleme führen“, teilten sie mit.

Männer würden geschlagen, wenn Frauen in ihrer Begleitung bunt angezogen seien oder ihr Gesicht nicht verschleierten. Damit würden die Geschlechter gegeneinander ausgespielt und Buben und Männer gezwungen, die Mädchen und Frauen zu bestrafen. Das normalisiere Gewalt zwischen den Geschlechtern.

Geschlechtsspezifische Verfolgung

Es müsse ermittelt werden, ob es sich bei den Taliban-Vorschriften um „geschlechtsspezifische Verfolgung“ handle. Anklagen unter internationalem Recht sollten den Berichterstattern zufolge in Erwägung gezogen werden. Nach Angaben des UNO-Menschenrechtsbüros ist geschlechtsspezifische Verfolgung an sich ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.