Notstand auf Ischia ausgerufen

Nach einem schweren Erdrutsch auf der italienischen Insel Ischia mit einem bestätigten Todesopfer und mehreren Vermissten hat die italienische Regierung heute den Notstand für die Insel ausgerufen. Nach einer außerordentlichen Sitzung der Regierung sei eine erste Tranche von Hilfsgeldern in Höhe von zwei Millionen Euro freigegeben worden, erklärte Zivilschutzminister Nello Musumeci. Mehr als 200 Einsatzkräfte suchen nach den rund zehn Vermissten.

Stürme und Regen erschweren Bergungsarbeiten

Anhaltende Stürme und Regen erschwerten die Bergungsarbeiten von Feuerwehr, Polizei und Zivilschutz. Rettungskräfte brachten nach offiziellen Angaben rund 130 Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit. Gestern Abend bezifferte die Präfektur in Neapel die Zahl der Verletzten mit 13. Elf Menschen galten demnach als vermisst. Eine Frau verlor in dem Unwetter ihr Leben.

Nächtliche Ansicht der Zerstörung durch einen Erdrutsch in Ischia
APA/AFP/Eliano Imperato

In der Nacht auf gestern trafen Sturm und Starkregen auf die Mittelmeer-Insel im Golf von Neapel und richteten vor allem in den nördlichen Küstenorten Casamicciola und Lacco Ameno schwere Schäden an. An Hängen gingen Erdrutsche ab, Fluten aus Wasser, Schlamm und Gestein trieben durch die Straßen, Autos und Busse wurden beschädigt und teilweise bis ins Meer gezogen. Die Gegend galt als Risikogebiet für Erdrutsche. Erste Expertenstimmen wurden laut, dass dort in den vergangenen Jahren zu wenig für den Schutz getan wurde.