Landwirte erhalten Stromkostenzuschuss

Die exorbitant gestiegenen Energiekosten machen auch der Landwirtschaft zu schaffen. Die Bundesregierung hat deshalb nun ein 120 Mio. Euro schweres Entlastungspaket geschnürt, das die zusätzlichen Kosten abfedern soll. Für besonders energieintensive Landwirtschaftsbetriebe steht ein zusätzlicher Zuschuss bereit, wie das zuständige Ministerium heute bekanntgab. Als Grundpauschale gibt es etwa 10,4 Cent je verbrauchter Kilowattstunde Strom. Der Mindestförderbetrag liegt bei 100 Euro.

Rund 145.000 Betriebe haben Anspruch

„Die Teuerung betrifft auch die Landwirtschaft massiv und bringt unsere bäuerlichen Betriebe zum Teil sehr unter Druck“, sagte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) vor der Presse in Wien. „Die Kostenentwicklung ist dramatisch, dass sich viele die Frage stellen, ob sich der Betrieb überhaupt noch lohnt“, so der Minister. Zum Teil hätten sich die Stromkosten verfünffacht. „Es ist ein Unterschied, ob Sie 3.000 oder 15.000 Euro pro Jahr zahlen müssen“, so Totschnig. Der Zuschuss an österreichweit rund 145.000 bäuerliche Betriebe fließt ab dem zweiten Quartal 2023.

Zweistufenmodell zur Auszahlung

Für die pauschalierte Grundförderung (Stufe eins) qualifizieren sich den Angaben zufolge rund 110.000 Betriebe, für die Zusatzförderung (Stufe zwei) wegen höheren Energieverbrauchs in definierten Bereichen wie etwa elektrisch betriebener Beregnung, Belüftung, Kühlung und Trocknung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Produktion im geschützten Anbau, Aquakultur; Weinproduktion, Buschenschank und auch Vermietung von Privatzimmern und Ferienwohnungen – kommen etwa 35.000 Betriebe infrage. Der Betrag für die zweite Stufe soll im zweiten Halbjahr 2023 ausgezahlt werden.