Strompreisbremse startet morgen

Morgen startet die Strompreisbremse für alle Haushalte mit aufrechtem Stromvertrag. Sie wirkt automatisch und ist direkt über die Stromrechnung sichtbar. Gefördert wird ein Grundverbrauch von maximal 2.900 Kilowattstunden (kWh) pro Haushalt. Laut Energieministerium sind das etwa 80 Prozent des durchschnittlichen Verbrauchs.

Die Strompreisbremse greift ab zehn Cent pro kWh, als oberer Schwellenwert zog die Regierung die Grenze bei 40 Cent pro kWh. Das heißt: Bei Kosten von 40 Cent pro Kilowattstunde erhält man 30 Cent vom Staat. Bei 45 Cent sind es ebenfalls 30 Cent.

Modell für Haushalte über drei Personen geplant

Der Verbrauch, der über den angenommenen Grundverbrauch hinausgeht, wird mit dem Marktpreis berechnet. Diese Maßnahme bringe einem Haushalt eine Entlastung von im Schnitt 500 Euro pro Jahr, sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) heute bei einer Pressekonferenz. Die Regierung stelle dafür vier Milliarden Euro zur Verfügung. Er stehe hinter dem Modell, so Brunner, da es inflationsdämpfend wirke, entlastend und zugleich Sparanreize bestehen blieben.

Brunner kündigte ein erweitertes Modell der Strompreisbremse an, das vor allem größere Haushalte über drei Personen noch mehr entlasten solle. Daran werde derzeit gearbeitet. Dieses Modell solle bis zum Frühjahr fertiggestellt sein. Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) kündigte zudem für Menschen mit geringem Einkommen an, dass der Bund auch 75 Prozent der Netzkosten trage. Das betreffe weitere 300.000 Personen.

„Schnelle und unkomplizierte“ Maßnahme

Die Strompreisbremse sei eine „schnelle und unkomplizierte“ Maßnahme der Entlastung, die stark in die Breite gehe, entgegnete Gewessler der Kritik mangelnder Treffsicherheit. Michael Strugl vom Branchenverband Österreich Energie ergänzte, dass eine stärkere Berücksichtigung sozialer Kriterien mehr Zeit in Anspruch genommen hätte. Schon jetzt seien die Anforderungen an die IT der Energieversorger enorm.

Er rechne jedenfalls in den kommenden Wochen und Monaten mit erheblich steigendem Aufwand bei Kundenanfragen. Die Stromversorger streben an, die Kostenbremse schon frühzeitig auch bei den Teilzahlungsbeträgen zu berücksichtigen, so Strugl. Die Strompreisbremse ist bis Juni 2024 befristet. Strugl geht jedenfalls auch in Zukunft von einem „sehr hohen Niveau“ des Strompreises aus – auch wenn die Terminmärkte in den kommenden Jahren einen Rückgang andeuten.