„Anstiftung zu Gewalt“: Twitter sperrt Kanye West

Twitter hat heute das Konto des Rappers Kanye West gesperrt, nachdem der Musiker ein Bild eines mit einem Hakenkreuz verflochtenen Davidsterns gepostet hatte.

Wests Konto sei wegen „Anstiftung zur Gewalt“ gesperrt worden, so Twitter-Chef Elon Musk. Der Künstler hatte zuvor auch mit bewundernden Aussagen über Hitler und die Nazis für Empörung gesorgt.

„Ich mag Hitler“ und „ich liebe Nazis“, hatte West gestern in einem Interview mit dem bekannten ultrarechten Verschwörungstheoretiker Alex Jones gesagt. „Ich sehe auch gute Dinge bei Hitler.“

„Dieser Kerl (…) hat Autobahnen erfunden und das Mikrofon, das ich als Musiker benutzt habe“, so der Rapper, der sich in Ye umbenannt hat und bei dem Interview eine schwarze Maske trug, die sein gesamtes Gesicht verdeckte. „Man kann nicht laut aussprechen, dass diese Person jemals was Gutes getan hat, und ich mache das nicht mehr mit.“

Kanye West
AP/Ashley Landis

Als Jones entgegenhielt, die Nazis hätten „richtig schlechte Dinge“ getan, antwortete West: „Aber sie haben auch gute Dinge getan. Wir müssen aufhören, die Nazis die ganze Zeit zu dissen. (…) Ich liebe Nazis.“

Probleme auf vielen Ebenen

Der Rapper, der mit psychischen Problemen kämpft, ist in der Vergangenheit wiederholt mit antisemitischen Äußerungen aufgefallen. Der deutsche Sportartikelhersteller adidas beendete im Oktober mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit dem 45-Jährigen, nachdem West auf Twitter Drohungen gegen Juden ausgesprochen hatte. Auch andere Unternehmen wie die Modemarke Balenciaga haben ihre Partnerschaft mit West eingestellt.

Zuletzt sorgte der jahrelang mit Reality-TV-Star Kim Kardashian verheiratete West für Aufsehen, als er zusammen mit dem bekannten Antisemiten und Holocaust-Leugner Nick Fuentes bei Ex-US-Präsident Donald Trump in dessen Anwesen Mar-a-Lago in Florida zu Abend aß.

Parler-Kauf abgeblasen

Indessen wurde bekannt, dass West überraschend auf den Kauf des Twitter-Rivalen Parler verzichtet. Die Parler-Muttergesellschaft Parlement Technologies teilte gestern mit, dass diese Entscheidung Mitte November in beiderseitigem Interesse getroffen worden sei. Im Oktober hatte es noch geheißen, dass die Übernahme der Social-Media-Plattform durch West Ende 2022 vollzogen werden sollte.