Kreml weist Bidens Bedingungen zu Gespräch mit Putin zurück

Der Kreml hat heute die Bedingungen von US-Präsident Joe Biden für Gespräche mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin zur Ukraine zurückgewiesen. Biden habe geäußert, dass Verhandlungen nur möglich seien, „nachdem Putin die Ukraine verlassen hat“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Moskau sei „sicherlich“ nicht bereit, diese Bedingung zu akzeptieren.

„Die militärische Spezialoperation dauert an“, sagte Peskow unter Verwendung der offiziellen russischen Bezeichnung für den Krieg in der Ukraine.

Peskow: Washington „verkompliziert“ mögliche Gespräche

Während eines Staatsbesuchs des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Washington hatte Biden gestern gesagt, er sei grundsätzlich zu einem Gespräch mit Putin bereit – aber nur, wenn dieser ernsthaft „den Krieg beenden“ wolle. Als Bedingung nannte Biden einen Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine.

Peskow hob hervor, Putin sei bereit zu Gesprächen, um sicherzustellen, dass Russlands Interessen respektiert werden. Aber „die USA erkennen die neuen Territorien nicht als Teil der Russischen Föderation an“, sagte er mit Verweis auf ukrainische Regionen, die der Kreml als annektiert bezeichnet. Dieser Standpunkt Washingtons „verkompliziert“ mögliche Gespräche, fügte Peskow hinzu.

Putin prangerte in einem Telefonat mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz die militärische Unterstützung des Westens für die Ukraine als „destruktiv“ an. Putin nannte zudem die russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine „notwendig und unvermeidlich“, wie der Kreml heute mitteilte. Es war das erste Telefonat von Putin mit Scholz seit Mitte September.