Mehr Rechte für Menschen mit Behinderung gefordert

Im Vorfeld des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung haben NGOs und Behindertenorganisationen per Aussendung mehr Rechte und Möglichkeiten zur Teilhabe gefordert.

Nachbesserungsbedarf wird in allen Bereichen von behindertengerechtem Bauen bis zu Arbeit und Bildung gesehen. Auch die Volksanwaltschaft appelliert an die Politik, Barrieren zu beseitigen. In Österreich haben 18,4 Prozent der Bevölkerung eine Behinderung, das sind 1,3 Mio. Menschen.

Die Volksanwaltschaft berichtet von regelmäßigen Beschwerden etwa wegen Problemen mit baulicher Barrierefreiheit und zu wenigen Angeboten an persönlicher Assistenz und Gebärdensprache-Dolmetsch. An den Schulen sei inklusive Bildung „in vielen Fällen nur ein leeres Versprechen“, in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen komme es vor allem wegen Personalmangels zu Menschenrechtsverletzungen.

Der Behindertenrat verlangt einmal mehr die Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention. „Besonders beschämend und fatal“ ist für den Rat, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung weiter nicht flächendeckend mit Schülern ohne Behinderung unterrichtet werden.

Aussonderung von Schülern mit Behinderung

Österreich habe vor 14 Jahren die UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert und sich damit zur Inklusion verpflichtet. Geändert habe das an der Aussonderung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen aber nichts, beklagte die Behindertenorganisation Bizeps.

Ziel müsse ein Schulsystem sein, in dem „jede Schülerin und jeder Schüler darauf vorbereitet wird, ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu führen“.

Stattdessen werden laut dem Unabhängigen Monitoringausschuss, der in Österreich die Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention überwacht, immer weniger Ressourcen für inklusiven Unterricht zur Verfügung gestellt, während gleichzeitig Geld in bestehende und neue Sonderschulen fließe.