Bahn-KV: Heute wird wieder verhandelt

Nach dem Warnstreik vergangenen Montag treffen sich heute um 15.00 Uhr die Eisenbahner zu weiteren Verhandlungen für einen neuen Kollektivvertrag (KV). Die Verhandlungsrunde findet in der Wirtschaftskammer (WKO) statt. Sowohl die Arbeitgeberseite als auch die Arbeitnehmer hielten sich im Vorfeld der Gespräche mit Wortmeldungen zurück.

„Nicht mehr alles über Medien kommentieren“

„Es ist die Zeit gekommen, nicht mehr alles über die Medien zu kommentieren“, war am Freitag aus Verhandlungskreisen zu hören. Nun gelte es, etwas Ruhe in die KV-Runde zu bringen, hieß es zur APA.

Die Gewerkschaft vida forderte zuletzt eine Lohnerhöhung von durchschnittlich zwölf Prozent sowie eine Mindesterhöhung des KV- und Istlohns um 400 Euro. Die Arbeitgebervertreter sprachen davon, dass die Forderung mehr als 13 Prozent ausmache. Bei der bisher letzten Verhandlungsrunde boten sie 8,4 Prozent bzw. eine Mindesterhöhung von 208 Euro an.

WKO-Präsident Harald Mahrer sah jedenfalls bisher keine Notwendigkeit, dass sich die Spitzen der Sozialpartnerschaft – also in diesem Fall er und ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian – direkt einschalten, um zu vermitteln.

Auch die für den Bahnverkehr zuständige Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) will sich nicht einmischen, hoffte aber, dass die „Verhandler rasch auf eine Einigung kommen“. Die Kundinnen und Kunden würden sich auf den öffentlichen Verkehr verlassen.

Breites Verständnis für Streik

Der ganztägige Warnstreik vergangenen Montag hatte nicht zu dem befürchteten Verkehrschaos auf den Straßen geführt. In einer Umfrage unter 500 Personen, durchgeführt von Unique-research für das Nachrichtenmagazin „profil“, äußerten rund zwei Drittel der Befragten Verständnis für den 24-stündigen Streik.

Bahnsteig am Wiener Hauptbahnhof
ORF.at/Christian Öser