Milliarden versickert: Proteste in Ulan-Bator

In Ulan-Bator, der Hauptstadt der Mongolei, haben Demonstranten gestern ein Regierungsgebäude gestürmt. Schon am Vortag hatte es Proteste gegeben. Grund ist das Verschwinden von umgerechnet rund 12,8 Milliarden US-Dollar an öffentlichen Geldern aus Kohleexporten nach China.

Dass diese Gelder widerrechtlich abgezweigt wurden, bestätigte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Khurelbaatar Chimed, „Mächtige Persönlichkeiten und Beamte“ seien in den Fall verwickelt. Bereits im Oktober wurde der Geschäftsführer des im Staatsbesitz befindlichen Bergbauunternehmens Erdenes Tavan Tolgoi – ohne Nennung von Gründen – entlassen.

Die Demonstranten fordern jedoch, dass die Verantwortlichen ermittelt und bestraft werden. Auf zahlreichen Videos in den sozialen Netzwerken war zu sehen, wie Demonstranten die verkehrsreichste Straße der Hauptstadt, die Allee des Friedens, blockieren und schließlich in ein Regierungsgebäude eindringen.