Angriff in US-Club: Anklagepunkte Hassverbrechen und Mord

Jene Person, die in einem bei Schwulen, Lesben und der Trans-Gemeinschaft populären Nachtclub im US-Bundesstaat Colorado das Feuer eröffnet haben soll, muss sich voraussichtlich wegen Mordes und Hassverbrechen vor Gericht verantworten. Entsprechende Anklagepunkte wurden gestern vor Gericht im Colorado Springs verlesen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Insgesamt listete die Staatsanwaltschaft 305 Straftaten.

Die Anwälte der Verteidigung hatten zuvor erklärt, dass A. non-binär sei – sich also weder eindeutig männlich noch weiblich definiere. A. wolle mit „Mx. A.“ angesprochen werden, hieß es in einer Fußnote der Gerichtsunterlagen und bevorzuge die Pronomen „they/them“.

Täter von Besuchern überwältigt

Nach Überzeugung der Polizei hatte A. (22) im November den Club mit einem Sturmgewehr und einer Handfeuerwaffe betreten und sofort das Feuer eröffnet. Zwei Anwesende im Club schritten der Polizei zufolge ein und stoppten A. Bei der Attacke wurden nach Polizeiangaben fünf Menschen getötet und mindestens 17 weitere verletzt.

„Ich denke, die Botschaft, die wir ausgesendet haben, ist eindeutig. Wenn man in einem Fall 305 Straftaten anzeigt, zeigt das der Öffentlichkeit, dieser Gemeinde, diesem Bundesstaat, diesem Land, dass wir diesen Fall so ernst nehmen, wie wir nur können“, sagte Staatsanwalt Michael Allen. Er machte keine Angaben dazu, welche konkreten Beweise die Ermittler für den Tatvorwurf des Hassverbrechens gefunden haben. „Wir werden keine Handlungen gegen Mitglieder der Gemeinschaft aufgrund ihrer sexuellen Identität tolerieren“, betonte er lediglich.