Blich aus der Orion auf ihre Fallschirme während der Landung
APA/AFP/NASA TV/Jose Romero
„Splashdown“

NASA feiert Etappensieg auf Weg zum Mond

Die „Artemis“-Mission soll eines Tages wieder Menschen auf den Mond bringen. Als ersten Schritt schickte die US-Raumfahrtbehörde (NASA) eine unbemannte Kapsel rund um den Erdtrabanten. Diese setzte nun planmäßig im Pazifik auf.

Nach rund vier Wochen im All ist die unbemannte „Orion“-Kapsel der NASA-Mondmission „Artemis 1“ auf der Erde zurück. Sie landete am Sonntagabend planmäßig im Pazifik vor der Küste Mexikos, wie auf NASA-Livebildern zu sehen war. „Splashdown“, schrieb die NASA auf Twitter. Die Testmission gilt als wichtiger Schritt für die Rückkehr von Menschen auf den Mond.

Die „Orion“-Kapsel sei nun wieder zu Hause, schrieb die NASA. Sie sei 1,4 Millionen Meilen durch den Weltraum gereist, habe den Mond umflogen und Daten gesammelt. Das helfe bei den Vorbereitungen, auf weiteren „Artemis“-Missionen Astronauten zum Mond zu schicken. NASA-Chef Bill Nelson sprach von einem „historischen“ Tag.

Die Orion bei der Landung
AP/NASA/Kim Shiflett
Die „Orion“-Kapsel landete planmäßig am Sonntagabend im Pazifik

„Wie im Bilderbuch“

„Ein historischer Moment & Meilenstein der Raumfahrt“, schrieb auch der deutsche Astronaut Alexander Gerst auf Twitter. „Die Menschheit hat wieder ein Raumschiff, das Menschen über den Erdorbit hinaus ins All tragen kann, um Mond & Mars zu erforschen.“ Er gratulierte den beteiligten Teams für diese „fantastische Leistung“.

Die Rückkehr der „Orion“-Kapsel habe „wie im Bilderbuch“ ausgesehen, sagte Martin Tajmar, Raumfahrtsystemexperte an der TU Dresden, am Sonntagabend der dpa. Bis alle Daten der Landung ausgewertet seien, dürfte es aber Tage dauern.

Die Orion vor dem Start
Reuters/Joe Skipper
Der mehrmals verschobene Start von „Artemis 1“ erfolgte am 16. November

Nach der Landung wird „Orion“ in den Hafen von San Diego gebracht. Schon vor der Landung hatte Nelson die „Artemis“-Testmission als „außergewöhnlichen Erfolg“ bezeichnet. Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm „Artemis“ sollen in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau und eine nicht weiße Person.

Bisher besuchten zwölf Astronauten den Mond

Auf einen ersten bemannten Flug („Artemis 2“) um den Mond herum soll ein weiterer bemannter Flug inklusive Mondlandung („Artemis 3“) folgen. Die bisher letzten Menschen hatte die NASA 1972 mit der „Apollo 17“-Mission auf den Mond gebracht. Insgesamt brachten die USA als bisher einziges Land mit den „Apollo“-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.

Orion-Kapsel, Mond und Erde
IMAGO/NASA
„Orion“ absolvierte rund vier Wochen lang ein umfangreiches Testprogramm im All

Gestartet war „Artemis 1“ – nach Kostenexplosionen und immer neuen Verschiebungen – am 16. November mit der Rakete „Space Launch System“ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Rund vier Wochen lang konnten dann alle geplanten Meilensteine abgehakt werden: Vorbeiflug am Mond, Einschwenken in die Umlaufbahn des Mondes, Ausschwenken aus der Umlaufbahn des Mondes, weiterer Vorbeiflug am Mond – und nun: Landung.

„Orion“-Kapsel im Pazifik gelandet

Nach rund vier Wochen im All ist die unbemannte „Orion“-Kapsel der NASA-Mondmission „Artemis 1“ auf der Erde zurück. Die Kapsel landete planmäßig im Pazifik vor der Küste Mexikos. Die „Artemis“-Mission soll eines Tages wieder Menschen auf den Mond bringen.

Diese galt als letzte große Herausforderung der Testmission: „Orion“ flog mit rund 40.000 Kilometern pro Stunde in die Atmosphäre der Erde und wurde von dieser dann auf rund 480 Kilometer pro Stunde abgebremst. Dabei muss der Hitzeschutzschild von „Orion“ Temperaturen von rund 2.800 Grad Celsius standhalten.

Rund 40 Minuten vor der Landung war das Europäische Servicemodul (ESM) abgetrennt worden. Von dieser Antriebs- und Versorgungseinheit, die das Besatzungsmodul unter anderem mit Strom, Wasser und Luft versorgte, blieb am Ende der Mission nichts übrig – es verglühte planmäßig in der Erdatmosphäre. Die Europäische Raumfahrtorganisation (ESA) ist wie die Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder an „Artemis“ beteiligt.

Private Mondmission gestartet

Während die NASA mit „Artemis 1“ die erste Etappe zur Rückkehr zum Mond absolvierte, startete am Sonntag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral eine Rakete mit einem Landegerät der japanischen Firma ispace an Bord Richtung Mond. Geht alles nach Plan, soll die auf den Namen „Hakuto-R“ getaufte Mondlandefähre Ende April auf der Mondoberfläche aufsetzen.

Ob es die erste geglückte private Mondmission wird, bleibt abzuwarten. Konkurrenzfirmen planen, Anfang nächsten Jahres eine direktere Route zum Mond zu nehmen. Sollten auch sie Erfolg haben, könnten sie früher als „Hakuto-R“ dort ankommen.