Britische Finanzaufsicht ermittelt wegen „Cum-Ex“-Geschäften

Die Londoner City bleibt von den „Cum-Ex“-Ermittlungen nicht verschont: Die britische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FCA) ermittelt gegen neun Finanzinstitute und drei Personen wegen der illegalen Aktiendeals, wie Reuters durch Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz erfuhr.

Auch wenn britische Steuerzahler durch die „Cum-Ex“-Geschäfte nicht geschädigt wurden, fand den Anwälten und Behörden zufolge ein bedeutender Teil der Strukturierung und Orchestrierung in London statt.

Das habe den Steuerbetrug in Dänemark, Deutschland, Frankreich und Italien unterstützt. In einem ersten Urteil in Zusammenhang mit „Cum-Ex“-Geschäften hatte das Bonner Landgericht 2020 zwei britische Händler zu Bewährungsstrafen verurteilt, weil sie dem deutschen Fiskus mehrere Millionen Euro geraubt hatten.

Mit den „Cum-Ex“-Aktientransaktionen konnten sich Investoren eine einmal gezahlte Kapitalertragssteuer auf Aktiendividenden vom Finanzamt mehrfach erstatten lassen. Dazu verschoben sie um den Stichtag für die Auszahlung der Dividende herum untereinander Aktien mit („cum“) und ohne („ex“) Dividendenanspruch. Der Schaden für den deutschen Fiskus geht in die Milliarden.