Karlspreis 2023 geht an Selenskyj und ukrainisches Volk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk bekommen den Karlspreis 2023 für Verdienste um Europa. Das gaben das Karlspreis-Direktorium und die deutsche Stadt Aachen heute bekannt.

Zur Begründung hieß es, dass das ukrainische Volk unter Selenskyjs Führung nicht nur die Souveränität seines Landes und das Leben seiner Bürgerinnen und Bürger verteidige, „sondern auch Europa und die europäischen Werte“.

Mit der Verleihung unterstreiche man, dass die Ukraine Teil Europas sei. Bevölkerung und Regierungsvertreter verdienten „die Ermutigung“, „rasch Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union zu führen“.

Der Preis wird seit 1950 für Verdienste um Europa und die europäische Einigung verliehen. Namensgeber ist Karl der Große (747/748–814). Sein Reich erstreckte sich über einen Großteil von Westeuropa, er residierte häufig in Aachen. Die Auszeichnung ist mit einer Medaille und einer Urkunde verbunden. Geld gibt es nicht.

Sacharow-Preis für Ukrainerinnen und Ukrainer

Das ukrainische Volk war erst am Vortag in Straßburg mit dem renommierten Sacharow-Preis des Europaparlaments ausgezeichnet worden. Stellvertretend für ihre Landsleute hatten dort drei Ukrainerinnen und Ukrainer den Preis entgegengenommen, die sich für die Zivilgesellschaft engagieren.

Wie die Verleihung des Karlspreises 2023 genau stattfinden wird, ist noch unklar. Schon beim Karlspreis 2022 hatte es eine Diskussion darüber gegeben, ob Selenskyj und das ukrainische Volk einen „Sonder-Karlspreis“ bekommen sollten. Eine Gruppe von Europaabgeordneten hatte das damals vorgeschlagen.