Dutzende Festnahmen nach Protesten in Jordanien

Nach teils gewaltsamen Protesten gegen die stark gestiegenen Treibstoffpreise sind in Jordanien mehr als 40 Menschen festgenommen worden. Die Sicherheitsbehörden des Königreichs teilten gestern mit, die 44 festgenommenen Teilnehmer der Proteste in verschiedenen Regionen des Landes würden vor Gericht gestellt. Bei den Demonstrationen war am Freitag in der südlichen Provinz Maan ein Polizeibeamter erschossen worden.

Die Ermittlungen zu dem Tötungsfall würden „so lange fortgesetzt, bis der Täter festgenommen und der Justiz übergeben wurde“, erklärte das Direktorat für die öffentliche Sicherheit Jordaniens. König Abdullah II. hatte bereits am Donnerstag erklärt, „jede Person, die eine Waffe gegen den Staat einsetzt“, werde eine harte Antwort erhalten.

Treibstoffpreise fast verdoppelt

In mehreren Provinzen im Süden Jordaniens gingen in den vergangenen Tagen zunächst Lkw-Fahrer und danach Taxifahrer und Ladenbesitzer auf die Straße, um gegen die enorme Erhöhung der Kraftstoffpreise zu protestieren. Auch Jugendliche schlossen sich in mehreren Städten den Protesten an.

Insbesondere die Preise für Diesel und Heizöl haben sich in Jordanien im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Zugleich werfen viele aber auch dem Königshaus und den Behörden Korruption und Nepotismus vor.

Die Demonstranten blockierten teilweise Straßen mit brennenden Reifen, es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Die Regierung in Amman kündigte inzwischen Hilfsmaßnahmen an, um die am stärksten betroffenen Familien finanziell zu unterstützen.