Nach der Rückkehr eines großen Teils der Beute aus dem Grünen Gewölbe beginnen Fachleute der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) in Deutschland mit der Begutachtung des Schmucks. Das werde einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte SKD-Sprecher Holger Liebs heute.
Laut Polizei und Staatsanwaltschaft kamen 31 Einzelteile zurück nach Dresden. Die SKD hatten nach dem Diebstahl vor drei Jahren immer von 21 entwendeten Stücken gesprochen. Man müsse nun schauen, ob eventuell Schmuckstücke zerschlagen oder zerbrochen worden sind, so Liebs.
Erkenntnisse bedeutsam für laufenden Prozess
Die Erkenntnisse der Fachleute könnten zudem bedeutsam für den laufenden Prozess gegen sechs Tatverdächtige sein, sagte der SKD-Sprecher. Der Rückkehr der Beute liegt allem Anschein nach ein Deal zwischen den Verteidigern, der Staatsanwaltschaft und dem Landgericht zugrunde. Es habe „Sondierungsgespräche“ gegeben, hatten die sächsischen Behörden mitgeteilt.
Der Einbruch im November 2019 war einer der aufsehenerregendsten Kunstdiebstähle in Deutschland. Die Täter stahlen aus dem Schatzkammermuseum im Dresdner Residenzschloss historische Schmuckstücke mit insgesamt 4.300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro. Ein Großteil der Beute wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag in Berlin sichergestellt und nach Dresden zurückgebracht.