Große Stromausfälle nach russischen Drohnenangriffen

Nach intensiven nächtlichen Drohnenangriffen der russischen Streitkräfte ist in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und zehn weiteren Regionen des Landes der Strom ausgefallen.

Feindliche Drohnen hätten „über Nacht Energieanlagen im ganzen Land angegriffen“, teilte der staatliche Stromversorger Ukrenerho heute mit. Unter anderem in den Regionen Sumi, Charkiw und Saporischschja sowie in der Hauptstadt seien „Notabschaltungen eingeleitet“ worden.

Um 1.56 Uhr gab die Zivilverwaltung von Kiew einen ersten Luftalarm aus, der länger als drei Stunden andauerte. Ein zweiter Alarm um 5.24 Uhr wurde nach einer halben Stunde wieder aufgehoben. Regionalgouverneur Olexij Kuleba berichtete, dass „mehrere Infrastrukturen und Privathäuser“ beschädigt und mindestens zwei Menschen verletzt worden seien.

Erst am Freitag war Ukrenerho nach einem Großangriff auf mehrere Städte mit mehr als 70 Raketen gezwungen gewesen, Notabschaltungen zu veranlassen, um das beschädigte Stromnetz zu reparieren. Die Regierung in Kiew und westliche Verbündete bezeichnen die russischen Angriffe auf die zivile Infrastruktur als Kriegsverbrechen.

Atombehörde: „Kamikaze“-Drohnen über AKW

Nach Angaben der ukrainischen Atombehörde überflog eine russische „Kamikaze“-Drohne kurz nach Mitternacht einen Teil des Atomkraftwerks Südukraine: „Das ist ein absolut inakzeptabler Verstoß gegen nukleare und Strahlungssicherheit“, erklärte Enerhoatom in der Nachrichten-App Telegram.