ZAR: Gebäude von EU-Vertretung abgebrannt

Die Gebäude der Vertretung der Europäischen Union in der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik (ZAR), Bangui, wurden in der Nacht auf heute durch ein Feuer zerstört. Das bestätigte der EU-Botschafter in der ZAR, Douglas Darius Carpenter, auf Twitter. Wenige Tage zuvor hatte Frankreich seine letzten Soldaten aus dem Land mit knapp fünf Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen abgezogen.

Sie waren dort an einem EU-Ausbildungseinsatz sowie einem UNO-Stabilisierungseinsatz beteiligt. Als Grund für den Rückzug nannte Frankreich die Anwesenheit von russischen Wagner-Söldnern im Land. In den vergangenen Jahren nahm die russische Aktivität in Bangui deutlich zu.

Anschlag auf Chef des russischen Kulturzentrums

Wenige Tage vor dem Brand der EU-Gebäude war nach russischen Angaben ein Briefbombenanschlag auf den Chef des russischen Kulturzentrums in Bangui, Dmitry Syty, verübt worden. Der bei dem Attentat schwer verletzte Syty wird in enger Verbindung mit der Wagner-Gruppe gesehen. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin beschuldigte in einer von seiner Firma herausgegebenen Mitteilung Frankreich, den Anschlag verübt zu haben.

Die ZAR ist politisch instabil und eines der ärmsten Länder der Welt. Laut dem Thinktank International Crisis Group sieht Präsident Faustin-Archange Touadera Russland und die Wagner-Gruppe als wichtigsten militärischen Verbündeten. Auch in der UNO hat sich die ZAR nicht gegen Russland positioniert.