Auch Gamer klagen gegen Microsofts Activision-Übernahme

Nach der US-Kartellbehörde FTC wollen nun auch Gamer die Großübernahme des „Call of Duty“-Herstellers Activision Blizzard durch den Softwareriesen Microsoft verhindern.

Das 69 Milliarden Dollar (65,1 Mrd. Euro) schwere Kaufangebot des Technologieunternehmens für den Spielehersteller behindere den Wettbewerb in der Videospieleindustrie, hieß es in der gestern beim Bundesgericht in Kalifornien eingereichten Klageschrift im Namen von zehn privaten Nutzern.

„Übergroße Marktmacht“ durch „monopolistische Fusion“

Die geplante Übernahme würde Microsoft eine „weit übergroße Marktmacht in der Videospielindustrie“ verleihen „mit der Möglichkeit, Konkurrenten auszuschließen, die Produktion zu begrenzen, die Auswahl für die Verbraucher einzuschränken, die Preise zu erhöhen und den Wettbewerb weiter zu behindern“.

Der Markt müsse vor „monopolistischen Fusionen“ geschützt werden, die den Verbrauchern langfristig schaden, teilte der Anwalt der Kläger mit. Microsoft sagte, dass die Übernahme „den Wettbewerb erweitern und mehr Möglichkeiten für Spieler und Spieleentwickler schaffen wird“.

Private Kläger können kartellrechtliche Ansprüche vor einem US-Gericht geltend machen, auch wenn ein entsprechendes Verfahren bei einer US-Behörde anhängig ist. Bereits vor rund zwei Wochen hatte die FTC eine entsprechende Klage gegen die bisher größte Übernahme auf dem Videospielmarkt eingereicht. Das milliardenschwere Offert steht auch in Europa auf dem Prüfstand.