„Stiller Notruf“ bisher 13-mal abgesetzt

Konflikte in der Familie und Gewalt gegen Frauen eskalieren besonders zu den Weihnachtsfeiertagen schnell. Nicht zuletzt deshalb hat das Innenministerium auf den „Stillen Notruf“ hingewiesen, der seit 1. März über die Smartphone-App DEC112 („Digital Emergency Call 112“) zur Polizei abgesetzt werden.

Damit kann bei akuter Gefahr (zum Beispiel Gewalt in der Privatsphäre) die Polizei verständigt werden, wenn ein Sprach- oder textbasierter Notruf nicht möglich ist. In Österreich wurden bisher 13 „stille Notrufe“ abgesetzt.

Bei sieben Alarmierungen bestand laut dem Einsatzleit- und Kommunikationssystem (ELKOS) ein aufrechtes Betretungsverbot nach Paragraf 38a Sicherheitspolizeigesetz, bei drei weiteren Einsätzen handelte es sich um eine akute Gefahrensituation. Derzeit sind rund 5.500 Personen in der App angemeldet (53 Prozent Android-Geräte, 47 Prozent i-Phones).

Teil von Gewaltschutzpaket

Geht ein „stiller Notruf“ ein, schickt die Leitstelle eine Streife zu dem um Hilfe rufenden Menschen. Das Angebot ist Teil des Gewaltschutzpakets der Bundesregierung und soll vor allem Frauen vor physischer Gewalt in der Privatsphäre schützen.

Er kann nahezu unbemerkt ausgelöst werden, die Kommunikation wird laut Innenministerium auf ein Minimum beschränkt, zusätzlich werden im Hintergrund automatisch wichtige Daten übertragen. Dazu gehören die GPS-Standortinformationen, die Adresse der notrufenden Person sowie zusätzlich in der App hinterlegte Daten.