Getreideernte in der Ukraine geht um 40 Prozent zurück

In der Ukraine ist die Getreideernte in diesem Jahr nach Schätzungen infolge des russischen Angriffskrieges um rund 40 Prozent zurückgegangen. Bis zum Jahresende werde ein Ernteertrag von „65 bis 66 Millionen Tonnen“ erwartet, sagte der Chef des ukrainischen Getreideverbandes, Serhij Iwaschtschenko, gestern gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Im vergangenen Jahr hatte der Ertrag noch eine Rekordmenge von 106 Millionen Tonnen erreicht.

Der Hauptgrund für den Rückgang sei der Krieg, erklärte Iwaschtschenko. Infolge der russischen Invasion im Land sei zum einen die verfügbare Anbaufläche geschrumpft und zum anderen der Ertrag des Saatguts zurückgegangen.

Die monatelange Exportblockade auf ukrainisches Getreide habe einen „Kreislauf unterbrochen“, sagte Iwaschtschenko. Landwirte und Landwirtinnen hätten lange kein Einkommen mehr gehabt – was wiederum dazu geführt habe, dass ihnen nicht genug Geld für den Kauf von Düngemitteln zur Verfügung stand.

Infolgedessen sei der Ertrag selbst auf jenen Flächen gesunken, die trotz des Krieges bewirtschaftet werden konnten. Die Ukraine zählt zu den größten Getreideexporteuren der Welt. Nach Kriegsbeginn wurde jedoch der Export von 20 Millionen Tonnen Getreide aus dem Land monatelang blockiert.