Höhere Steuern für ins Ausland abgewanderte Russen

Russen und Russinnen, die sich im Zuge des Krieges gegen die Ukraine ins Ausland abgesetzt haben, sollen höhere Steuern zahlen. Die Duma in Moskau, das russische Parlament, bereite ein entsprechendes Gesetz vor, teilte der Präsident des Unterhauses, Wjatscheslaw Wolodin, heute auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Zahlreiche Russen haben seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar ihre Heimat verlassen.

Viele setzten sich unter anderem nach Georgien ab, als im September die Mobilmachung von bis zu 300.000 Reservisten angeordnet wurde. „Es ist richtig, Vorteile für diejenigen aufzuheben, die die Russische Föderation verlassen haben, und für sie einen erhöhten Steuersatz einzuführen“, schrieb Wolodin auf Telegram. „Wir arbeiten an entsprechenden Gesetzesänderungen.“

„Ihr Land, ihre Verwandten und Freunde verraten“

Wie viele Menschen betroffen wären, ist unklar. Örtlichen Medienberichten zufolge haben bis Anfang Oktober bis zu 700.000 Menschen wegen der Mobilmachung Russland verlassen. Die Regierung hat diesen Zahlen widersprochen.

„Diejenigen, die erkannt haben, dass sie einen Fehler gemacht haben, sind bereits zurückgekehrt“, erklärte Duma-Präsident Wolodin. „Der Rest sollte begreifen: Die große Mehrheit der Gesellschaft unterstützt ihr Handeln nicht und glaubt, dass sie ihr Land, ihre Verwandten und Freunde verraten haben.“

In Russland wird die Einkommenssteuer in Höhe von 13 Prozent automatisch von inländischen Arbeitgebern abgezogen. Wer im Ausland arbeitet und in Russland steuerlich ansässig ist, muss die Steuer selbst entrichten.