Greenpeace fordert „mutige“ Klimapolitik für 2023

Nicht nur die politischen Parteien bzw. die Regierung zieht am Jahresende eine Bilanz. Auch viele NGOs lassen das Jahr 2022 nun Revue passieren. Gleichzeitig werden auch Forderungen für 2023 gestellt. Greenpeace verlangt etwa einen „radikalen Kurswechsel hin zu einer mutigen und wirksamen Umwelt- und Klimapolitik auf allen Ebenen“, wie es heute gegenüber ORF.at heißt.

Österreich müsse etwa endlich das Erneuerbare-Wärme–Gesetz (EWG) beschließen und klimaschädliche Subventionen stoppen. ÖVP und Grüne verhandeln noch über das EWG, zudem braucht es dafür eine Verfassungsmehrheit, also entweder die Stimmen der SPÖ oder der FPÖ.

Greenpeace mahnt aber auch die EU-Kommission und die Vereinten Nationen ein. Denn einige Projekte seien noch nicht umgesetzt worden, so die Umweltschutzorganisation. Dazu würden zum Beispiel das EU-Kreislaufwirtschaftspaket und die internationalen Plastik- und Meeresschutzabkommen gehören.

Regenwaldabholzung erreichte „Allzeithoch“

Greenpeace zieht aber auch Bilanz über das vergangene Jahr. Der Amazonas gehöre etwa zu den Verlierern 2022. „Die Regenwaldabholzung erreichte in der ersten Hälfte des Jahres ein Allzeithoch“, schreiben die Umweltschützer und -schützerinnen. Ebenso stehe die Oder auf der Negativseite der Bilanz. Bis zu 400 Tonnen Fisch und somit rund die Hälfte der gesamten Fischpopulation im Fluss seien durch die Einleitung von Abwasser verendet.

2022 hätte man aber auch einige Umwelterfolge verbuchen können. Das EU-Waldschutzgesetz wurde beschlossen, und in Großbritannien sind Grundschleppnetze in vier Fanggebieten verboten worden. Damit sei ein wichtiger Schritt gegen die Überfischung gelungen.

Allerdings müsse noch mehr im Kampf gegen die Umweltzerstörung und die Klimakrise getan werden, resümiert Lisa Panhuber von Greenpeace. Politiker und Politikerinnen sowie Konzernführungen müssten „jetzt Verantwortung übernehmen“.