Comic-Ikone Stan Lee wäre 100 Jahre alt

Der geistige Vater von Superhelden wie Spider-Man und Hulk würde heute seinen Hunderter feiern: Stan Lee, bürgerlich Stanley Martin Lieber, wurde am 28. Dezember 1922 in New York geboren. Bis kurz vor seinem Tod am 12. November 2018 trat er, von Comic-Fans verehrt, noch in der Öffentlichkeit auf.

Lees erstes Superheldenabenteuer hatte kaum Bilder und keine Sprechblasen. Er sollte bei Timely Comics, später Marvel, eine Kurzgeschichte über den von seinen Kollegen erfundenen Kriegshelden Captain America schreiben. Weil der junge Lieber fürchtete, diese Arbeit könnte ihm bei einer Karriere als seriöser Autor schaden, verwendete er da schon sein Pseudonym, Stan Lee.

Erfolgreiche Eigenvermarktung

Lee gilt als Revolutionär der Comic-Industrie, denn seine Figuren waren vielschichtiger und mitunter auch düsterer als die althergebrachten. Die Geschichten waren, so wie die heutigen Marvel-Filme, miteinander verwoben. So erwuchs ein ganzes Universum für Superhelden, das Marvel-Universum, das Lee selbst erfolgreich zu vermarkten wusste.

Stan Lee
imago/ZUMA Press

Anlässlich des runden Geburtstags findet in Los Angeles eine Gala zu seinen Ehren statt. Marvel Comics würdigt Lee, inzwischen selbst so berühmt wie seine Figuren, schon seit Wochen in zahlreichen Rubriken auf seiner Website. So wird an einige von Lees beliebtesten Geschichten erinnert – und an seine witzigen Gastauftritte in den Comics. In einer Ausgabe der von ihm erfundenen „Fantastischen Vier“ von 1963 werden Lee und sein Kollege Jack Kirby als ungeladene Gäste nicht auf die Hochzeit von Reed Richards und Susan Storm gelassen.

Bekannt war Lee auch für seine Cameo-Auftritte in Filmen und Serien als Kurierdienstmitarbeiter in „Captain America: Civil War“, als Busfahrer in „Avengers: Infinity War“ oder auch als er selbst in der Serie „Big Bang Theory“.

Lesestoff für Fans

Heute verbinden Menschen in aller Welt mit seinem Namen die Abenteuer von Spider-Man, Hulk, X-Men und unzähligen weiteren Superhelden aus Lees Feder. Sein Lebenswerk wurde nach Lees Tod mehrmals in Büchern ausgebreitet, zahllose Biografien zeugen davon. Am Bildband „The Stan Lee Story“, arbeitete Lee sogar noch selbst mit. Die auf 1.000 Exemplare limitierte Erstausgabe aus dem Taschen-Verlag wog mehr als zwölf Kilo, war von Lee persönlich signiert worden und kostete 5.000 Euro. Inzwischen gibt es die „The Stan Lee Story“ auch in einer handlicheren Ausgabe.