Caritas-Chef in Kabul ortet „dramatische“ Lage der Frauen

Der Leiter des Caritas-International-Büros in Kabul, Stefan Recker, sieht derzeit keine Chancen für eine Rücknahme der drastischen Freiheitseinschränkungen für Frauen in Afghanistan. Die Lage für Frauen sei dramatisch, sagte er heute der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), wie die Kathpress berichtet.

„Ziel der Taliban ist, Frauen aus der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen. Vielleicht setzt irgendwann ein Wandel ein, wenn der letzte Taliban merkt, dass das Gesundheitswesen zusammenbricht, wenn es keine Ärztinnen und Krankenschwestern gibt“, so Recker.

Arbeitsverbot in vielen Bereichen

Zuletzt hatten die islamistisch-fundamentalistischen Machthaber Frauen verboten zu studieren. Auch dürfen sie nur bis zur siebenten Klasse Schulen besuchen. In vielen Bereichen gilt ein Arbeitsverbot. Frauen dürfen nur mit einem männlichen Begleiter in die Öffentlichkeit.

Recker schilderte, dass Frauen in Kabul jederzeit mit entsprechenden Kontrollen rechnen müssten. Vor den Universitäten stünden schwer bewaffnete Militäreinheiten, die etwaige Proteste gegen das Universitätsverbot verhindern sollen.