Syrien: Zwölf Ölarbeiter bei mutmaßlichem IS-Angriff getötet

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verstärkt ihre Angriffe im Bürgerkriegsland Syrien. Heute wurden bei einem mutmaßlichen Angriff des IS auf mehrere Busse in Deir al-Sor im Osten mindestens zwölf Ölarbeiter getötet, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die staatliche Nachrichtenagentur SANA bestätigte die Attacke und sprach von „terroristischer Aggression“. Die Arbeiter waren nach dpa-Informationen auf dem Rückweg von einem Ölfeld in der Provinz.

Zunächst reklamierte niemand die Attacke für sich. Örtliche Quellen sagten aber, der Anschlag und die Art, wie er ausgeführt wurde, trage die Handschrift des IS.

Wenige Tage zuvor hatte der IS in seiner ehemaligen syrischen Hochburg Rakka mehrere Gebäude der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) angegriffen. Dabei wurden nach Angaben von SDF-Kommandeur Maslum Abdi sechs SDF-Kämpfer getötet und weitere verletzt. Der IS reklamierte diesen Angriff für sich. Die Sicherheit wurde in der Stadt nach der Attacke deutlich verstärkt.

Nach Zählung der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte verübte der IS allein in diesem Monat 14 Angriffe auf Regierungstruppen sowie deren Verbündete. Dabei seien mindestens 55 Menschen getötet worden.

Türkei erwägt Bodenoffensive

Die Türkei geht in Syrien derzeit mit einer Luftoffensive in weitgehend von der syrischen Kurdenmiliz YPG kontrollierten Gebieten vor. Zudem hat Präsident Recep Tayyip Erdogan mit einer neuen Bodenoffensive gedroht. Die USA, die mit den Kurdenmilizen kooperieren im Kampf gegen den IS, fürchten im Fall einer solchen Offensive auch, dass die Terrormiliz in Syrien wieder mehr Einfluss gewinnen könnte. Dort und im Irak hatte der IS vor Jahren große Gebiete beherrscht.