Todesurteil gegen Demonstranten im Iran aufgehoben

Das oberste Gericht im Iran hat das Todesurteil gegen einen Demonstranten aufgehoben und zur Neuverhandlung an die untergeordnete Instanz zurückverwiesen. Die Richter hätten den Einspruch des Angeklagten angenommen, twitterte die Justizagentur Misan. Der 25 Jahre alte Nur Mohammadsadeh war am 4. Oktober bei Protesten gegen die Regierung festgenommen und zwei Monate später wegen „Krieges gegen Gott“ zum Tode verurteilt worden.

Konkret wurde ihm vorgeworfen, versucht zu haben, eine Leitplanke auf einer Autobahn in Teheran zu durchbrechen, und Müll in Brand gesteckt zu haben. Mohammadsadeh erklärte, zu einem Geständnis gezwungen worden zu sein, und begann vor zwei Wochen einen Hungerstreik.

Anfang Dezember wurden zwei Demonstranten exekutiert: Der 23 Jahre alte Mohsen Schekari soll im September eine Hauptstraße blockiert und ein Mitglied der Basidsch-Milizen mit einem Messer verletzt haben. Der ebenfalls 23 Jahre alte Matschid Resa Rahnaward soll zwei Basidsch-Mitglieder erstochen haben.