Epstein-Geschäfte: Deutsche Bank will Klage verhindern

Die Deutsche Bank und JPMorgan Chase haben in den USA die Abweisung von Klagen wegen ihrer Geschäfte mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein beantragt. Sie hätten sich weder an der sexuellen Ausbeutung ihres ehemaligen Kunden beteiligt noch davon profitiert, erklärten die beiden Bankhäuser am Freitag bei einem Bundesgericht in Manhattan.

Eine Gruppe namentlich nicht genannter Frauen hatte Ende November Klagen gegen die Banken eingereicht. Sie werfen ihnen vor, von dem verstorbenen Hedgefondsmanager, dem die sexuelle Ausbeutung von Jugendlichen vorgeworfen wurde, finanziell profitiert zu haben.

Institute: Epstein-Vorwürfe nicht unsere Sache

Die Frauen hätten nicht darlegen können, dass die Institute gegen Gesetze gegen Menschenhandel verstoßen hätten, argumentierten JPMorgan und die Deutsche Bank. Sie seien nicht für den Missbrauch durch Epstein verantwortlich und seien auch nicht dazu verpflichtet, die Frauen vor Epstein zu schützen.

Ein Anwalt der Frauen erklärte, die Klage vom 24. November spreche für sich. Es enttäusche, dass die Banken sich weiter weigerten, Verantwortung in diesem Zusammenhang zu übernehmen.

Kunde von JPMorgan und Deutscher Bank

Epstein hatte sich 2008 schuldig bekannt, eine Minderjährige zur Prostitution gezwungen zu haben. Er erhielt dafür eine 18-monatige Haftstrafe. Nach einer erneuten Festnahme nahm er sich im August 2019 in der Untersuchungshaft im Alter von 66 Jahren das Leben.

Epstein war von etwa 2000 bis 2013 Kunde von JPMorgan und von 2013 bis 2018 der Deutschen Bank. „Es war ein schwerwiegender Fehler, dass wir ihn 2013 als Kunden aufgenommen haben – dazu hätte es nie kommen dürfen“, schrieb Konzernchef Christian Sewing 2020 an die Mitarbeiter. Unter anderem wegen Verfehlungen in den Beziehungen zu Epstein wurde das Geldhaus im Juli 2020 von der New Yorker Bankenaufsicht zu einer Geldbuße von 150 Millionen Dollar verdonnert.