Ex-Roskosmos-Chef schickt Granatsplitter an Macron

Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, hat einen Granatsplitter von einer französischen Haubitze an Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geschickt. Rogosin war von diesem Granatsplitter im Dezember im ostukrainischen Donezk verletzt worden.

Dmitry Rogosin, 2019
Reuters/Maxim Shemetov

Der frühere Roskosmos-Chef erklärte heute, er habe den Splitter in einem Brief an den französischen Botschafter in Moskau, Pierre Levy, mit der Bitte gesandt, ihn an Macron weiterzuleiten. Den Begleitbrief zu dem Granatsplitter veröffentlichte Rogosin im Onlinedienst Telegram. Die französische Botschaft in Moskau wollte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht zu dem Brief äußern.

Hintergründe zu Aufenthalt in Donezk unklar

Rogosin ist ein ehemaliger russischer Vizeministerpräsident und unterstützt den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Seinen Angaben zufolge war er im Dezember während eines „Arbeitstreffens“ in einem Hotelrestaurant in Donezk von dem Granatsplitter getroffen worden.

Der russische Staatssender Rossija 24 hatte damals jedoch berichtet, dass Rogosin in dem Hotelrestaurant seinen 59. Geburtstag mit Gästen und Musikern gefeiert habe. Der Sender zeigte Bilder, die von dem Gebäude stammen sollten, mit einem teilweise zerstörten Dach und herumliegenden Trümmern.

Eigenen Angaben zufolge stieg Rogosin früher regelmäßig in dem Hotel ab, wenn er sich in der Region Donezk aufhielt. Donezk ist eine der vier Regionen in der Ukraine, die Moskau im September für annektiert erklärte hatte.