Großbritannien stellt sich auf weitere Brexit-Staus ein

Die britische Regierung stellt sich einem Bericht zufolge auf weitere Brexit-Staus am Ärmelkanal ein. Wie der „Guardian“ heute berichtete, hat das Verkehrsministerium bereits im November einen 200.000 Pfund (rund 227.000 Euro) schweren, einjährigen Vertrag mit einer Hilfsorganisation namens Re:act geschlossen, die Lastwagenfahrer im Fall von erneuten tagelangen Staus mit Wasser und Lebensmitteln versorgen sollen.

Die Militärveteranen, die bei Re:act mitarbeiten, haben üblicherweise eher Einsätze in Krisengebieten.

Kilometerlange Lkw-Schlangen

Nach dem Brexit ist es wegen neuer Kontrollen und zusätzlicher Formalien bereits mehrfach im Hinterland des Hafens von Dover zu kilometerlangen Lkw-Schlangen gekommen, bei denen Fahrer teilweise tagelang im Stau stehen mussten. Das Verkehrsministerium sah sich wegen dieser „regelmäßigen Störungen“ in den Abläufen genötigt, Vorkehrungen zu treffen. Lokale Helfer und Organisationen hatten bei den vergangenen Staus geholfen, waren jedoch dem Bericht zufolge mit dem Ausmaß überlastet.

Die Regierung wies in einem Statement darauf hin, dass es aktuell keine solchen Probleme gebe. Man arbeite mit beteiligten Partnern zusammen, um Fahrern reibungslose Reisen zu ermöglichen.

Der Abgeordnete Nick Smith von der oppositionellen Labour-Partei kritisierte im „Guardian“, die Inkompetenz der konservativen britischen Regierung habe dazu geführt, dass Organisationen eingesetzt werden müssen, die eigentlich in Kriegsgebieten oder nach Naturkatastrophen zum Einsatz kämen. „Dass die Regierung sich an sie wendet, zeigt das Ausmaß des Chaos durch ihr Versagen, einen Brexit zu liefern, der auch funktioniert.“