LNG-Importe in Schwellenländern gesunken

Die Importe von Flüssigerdgas nach China und in andere Schwellenländer sind einem Bericht im „Handelsblatt“ zufolge im Zuge der gestiegenen Nachfrage in Europa im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Laut dem Marktforschungsunternehmen Icis haben sich die weltweiten Handelsmengen an Liquefied Natural Gas (LNG) verschoben, weil Europa aufgrund ausbleibender russischer Pipeline-Gaslieferungen seine LNG-Käufe stark erhöht habe.

So habe China rund 16 Mio. Tonnen LNG weniger importiert – ein Minus von 21 Prozent. Auch die strengen CoV-Maßnahmen in der Volksrepublik hätten wohl dazu beigetragen. In Brasilien seien es 72 Prozent, in Indien 17 Prozent weniger gewesen.

Europa trieb wohl Preise in die Höhe

Ein Grund für die Importrückgänge in vielen Ländern sei, dass Europa durch die große Nachfrage die Preise in die Höhe getrieben habe, sagte Icis-Experte Andreas Schröder der Zeitung. So steigerte demzufolge Frankreich seine LNG-Importe um 99 Prozent auf rund 13 Mio. Tonnen. Belgien erhöhte seine LNG-Käufe um 167 Prozent. In den Niederlanden habe es einen Anstieg um 99 Prozent gegeben.

Von den Importen durch Nachbarländer habe auch Deutschland profitiert, das bis Dezember kein eigenes LNG-Terminal an der Küste hatte. Laut Schröder ist allerdings davon auszugehen, dass zumindest China durch die Lockerung der CoV-Maßnahmen in diesem Jahr seine Importe von Flüssigerdgas wieder steigern wird. Damit dürfte sich die Situation auf dem globalen LNG-Markt noch weiter verschärfen.