Erdogan ruft Putin zu „einseitiger“ Waffenruhe auf

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den russischen Staatschef Wladimir Putin heute aufgerufen, eine „einseitige Waffenruhe“ in der Ukraine zu erklären. Während eines Telefongesprächs habe Erdogan gesagt, dass „Aufrufe zu Frieden und Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew von einer einseitigen Waffenruhe und einer Vision für eine faire Lösung“ begleitet werden sollten, erklärte das türkische Präsidialamt.

Der Kreml hatte zuletzt erklärt, es werde während der orthodoxen Weihnachtsfeiertage keine Feuerpause geben. Geht es nach Putin müsse die Ukraine zudem Gebietsverluste hinnehmen, bevor es zu Gesprächen zwischen den beiden Ländern kommen kann.

Dem Westen käme mit seinen Waffenlieferungen, Informationen und Ratschlägen eine zerstörerische Rolle zu, habe Putin Erdogan in einem Telefonat gesagt, teilte das russische Präsidialamt heute mit. Russland sei zu einem Dialog mit der Ukraine bereit, diese müsse aber zunächst die bekannten Bedingungen erfüllen und die neuen „territorialen Realitäten“ berücksichtigen.

Ukraine zu Kyrill: „Zynische Falle“

Auch Kyrill, Patriarch der russisch-orthodoxen Kirchen, hatte zu einer Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest aufgerufen. Kiew stellte sich gegen den Aufruf Kyrills. „Es ist eine zynische Falle und ein Element der Propaganda“, schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychailo Podoljak.

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