Adriano Celentano feiert 85. Geburtstag

Mehr als 200 Millionen verkaufte Platten, über 40 Filme und ein Welthit, der zur inoffiziellen Hymne Italiens wurde – an seinem 85. Geburtstag kann der italienische Künstler Adriano Celentano auf ein erfolgreiches Leben zurückblicken, als Sänger, Komponist, Musik-, Film- und Fernsehproduzent und Moderator.

Es ist die Geschichte eines jungen Mannes aus einfachen Verhältnissen, groß geworden in der „Via Gluck“ am Mailänder Stadtrand, als Sohn apulischer Zuwanderer, dem ein kometenhafter Aufstieg in die erste Liga der Stars des Italopop gelang.

Adriano Celentano
AP/Luca Bruno

Vom Coverbandsänger zum Chartstürmer

Begonnen hat alles 1956, als der gelernte Uhrmacher – inspiriert von der US-amerikanischen Rock-’n’-Roll-Band Bill Haley & His Comets – seine erste Rockband gründete. Zunächst coverte Celentano Titel wie „Tutti Frutti“, bevor er in seiner Muttersprache Platten aufnahm. 1961 gründete er sein eigenes Label, Clan Celentano.

Zu seinen größten Hits zählt „Azzurro“ – das von Paolo Conte geschriebene Lied gilt bis heute als inoffizielle Nationalhymne Italiens. Mit seiner unverwechselbaren tiefen, rauen Stimme besingt Celentano darin eine Geliebte, die am Strand weilt, während der Protagonist in der Gluthitze der Stadt gefangen ist.

Auch „Prisencolinensinainciusol“ schaffte es Anfang der 70er Jahre in ganz Europa an die Spitze der Charts. Danach folgte ein Hit nach dem anderen – und bis heute hat wohl jeder und jede sein ganz eigenes Celentano-Lieblingslied.

Erfolge im Film und Fernsehen

Neben seiner Musikkarriere spielte Celentano auch in Dutzenden Filmen mit – zuerst nur als Sänger, danach immer öfter als Schauspieler. Sein komödiantisches Talent zeigt sich zum Beispiel in „Gib dem Affen Zucker“ von 1981 mit Filmpartnerin Ornella Muti. Bei Dreharbeiten lernte er 1963 seine spätere Frau kennen, die Schauspielerin und Sängerin Claudia Mori, mit der er drei Kinder hat.

Ab 1964 moderierte Celentano mehrere TV-Shows im staatlichen Sender RAI. Im Fernsehen wurde der Sänger politisch: Er verteufelte Kernkraft und forderte eine aktive Friedenspolitik. In seiner Sendung „Rockpolitik“ 2005 nutzte Celentano seine Popularität, um vor der Parlamentswahl den damaligen Regierungschef Silvio Berlusconi zu kritisieren.