Arabischer Israeli nach 40 Jahren Haft in Israel frei

Nach 40 Jahren im Gefängnis ist heute ein arabischer Israeli frei gekommen. Karim Junis, der eine jahrzehntelange Haftstrafe wegen der Tötung eines israelischen Soldaten verbüßt hatte, wurde von Familienangehörigen und Hunderten Anhängern in seinem Heimatdorf Ara im Norden Israels empfangen.

Der 64-Jährige wurde von einer Menschenmenge begrüßt, die die palästinensische Hymne sang und Junis mit einer palästinensischen Flagge in der Hand durch den Ort trug. „Die Geschichte eines jeden Gefangenen ist die Geschichte eines ganzen Volkes, und ich bin stolz darauf, einer derjenigen zu sein, die sich für Palästina geopfert haben“, sagte Junis.

Junis gehört zur arabischen Minderheit in Israel, von denen viele Palästinenser sind. Nach Angaben der Gefangenenorganisation Palestinian Prisoners Club war er der am längsten inhaftierte palästinensische Gefangene aus Israel oder den besetzten palästinensischen Gebieten.

Junis war 1983 in Israel verhaftet worden, weil er drei Jahre zuvor den israelischen Soldaten Avraham Bromberg auf den besetzten Golanhöhen getötet hatte. Ursprünglich zum Tode verurteilt wurde seine Strafe später in eine 40-jährige Haftstrafe umgewandelt.

Auch Cousin soll entlassen werden

Der Cousin von Junis, Maher Junis, der auch wegen der Tötung des israelischen Soldaten inhaftiert war, soll in den nächsten Wochen ebenfalls freigelassen werden.

Der israelische Innenminister Arjeh Deri forderte diese Woche in einem Schreiben an die Staatsanwaltschaft ein Rechtsgutachten zum Entzug der Staatsbürgerschaft der beiden Männer an. Der Entzug ihrer Staatsbürgerschaft sei „eine wichtige Botschaft für diejenigen, die zu Symbolen für ihre terroristischen Handlungen geworden sind“, schrieb Deri. Der Anwalt von Karim Junis erklärte gegenüber AFP, sein Mandant besitze keine andere Staatsangehörigkeit.