„Meistgesuchter“ Menschenhändler laut Interpol in Haft

Der nach Angaben von Ermittlern meistgesuchte Menschenhändler der Welt ist nach über zweijähriger Flucht wieder in Haft. Der Eritreer Kidane Zekarias Habtemariam sei am Sonntag in einer von mehreren Staaten in Zusammenarbeit mit Interpol ausgeführten Polizeiaktion im Sudan verhaftet worden, erklärte Said Abdullah al-Suwaidi, ein hochrangiger Vertreter des Innenministeriums der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), gestern.

Habtemariam ist laut einer gemeinsamen Erklärung von Interpol und dem Innenministerium der VAE der Kopf eines kriminellen Netzwerks, das Hunderte von ostafrikanischen Migranten entführt und betrogen hat, die nach Europa reisen wollten.

Gegen ihn lagen den Angaben zufolge zwei Ausschreibungen von Interpol vor – also Ersuchen um Festnahme oder vorläufige Festnahme mit dem Ziel der Auslieferung. „Wir haben eine der wichtigsten Routen des Menschenhandels nach Europa gestoppt, die Tausende Migranten aus Eritrea, Somalia und dem Sudan über Libyen nach Europa führte“, sagte VAE-Innenministeriumssprecher al-Suwaidi der Mitteilung zufolge.

Habtemariam war 2020 in Äthiopien festgenommen worden, ein Jahr später aber aus dem Gefängnis entkommen. Laut der Erklärung vom VAE-Innenministerium und von Interpol wurde er dort später in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Stephen Kavanagh, Interpol-Exekutivdirektor für Polizeidienste, bestätigte, dass Habtemariam der „meistgesuchte“ Straftäter in den Niederlanden, Äthiopien, aber auch in mehreren anderen Ländern sei.