Kämpfe trotz Putins Waffenruhe

In der Ukraine ist es trotz der von Kreml-Chef Wladimir Putin einseitig verkündeten eineinhalb Tage langen Waffenruhe zu erneuten Kämpfen gekommen. Die Ukraine, die die Feuerpause anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests als heuchlerisches Ablenkungsmanöver der russischen Angreifer ablehnt, erklärte heute, ihre Soldaten hätten vor allem im östlichen Donezker Gebiet wieder angegriffen. Angegriffene russische Truppen erwiderten Moskau zufolge auch das Feuer.

„Auf diese Weise gratulieren sie den Besatzern zum bevorstehenden Weihnachten!“, erklärte das Verteidigungsministerium in Kiew zu den Angriffen der eigenen Truppen. In der Kleinstadt Bachmut seien Stellungen der Russen mit 120-Millimeter-Mörsergranaten als „Geschenk“ beschossen worden. „Der Widerstand geht weiter, bis der letzte russische Eindringling auf ukrainischem Boden getötet ist!“, hieß es in der Mitteilung aus Kiew.

Die von Putin einseitig angekündigte Feuerpause wäre die erste Waffenruhe entlang der gesamten Front seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar vergangenen Jahres gewesen. Für rund zwei Stunden galt heute für die gesamte Ukraine trotz der Waffenruhe Luftalarm.

Der Auslöser dafür sollen Medienberichten zufolge mehrere über dem benachbarten Belarus aufgestiegene russische Flugzeuge gewesen sein, die Angst vor neuen Angriffen schürten. Das russische Militär wiederum warf der ukrainischen Seite Angriffe vor.