Japan erwägt Munitions- und Waffendepots nahe Taiwan

Japan überlegt in Vorbereitung auf einen möglichen Konflikt um Taiwan einem Medienbericht zufolge die Einrichtung Dutzender Munitions- und Waffendepots auf Inseln vor China. Japanische Streitkräfte, die die China zugewandten Inseln des Landes verteidigen sollen, hätten so besseren Zugang zu Nachschub, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei Asia“ heute unter Berufung auf entsprechende Erwägungen im japanischen Verteidigungsministerium.

Japan verfüge landesweit derzeit über etwa 1.400 Munitionslager, wovon sich jedoch 70 Prozent auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido befinden – mehr als 2.000 Kilometer von den japanischen Inseln im Ostchinesischen Meer entfernt, hieß es.

Kurswechsel in Sicherheitspolitik

Das Verteidigungsministerium schätze, dass Japans Landstreitkräfte innerhalb des nächsten Jahrzehnts etwa 90 zusätzliche Munitionsdepots benötigen. Etwa 40 weitere solcher Lager brauche zudem die Marine. Ein Vorschlag sehe den Bau von fast 70 Munitionslagern innerhalb der nächsten fünf Jahre vor, berichtete die Zeitung.

Die neuen Depots würden demnach auf Inseln eingerichtet, die sich von der Südspitze der südwestlichsten Hauptinsel Kyushu in Richtung Taiwan erstrecken. Die Regierung in Tokio werde diesbezüglich Gespräche mit den lokalen Behörden sowie Einwohnerinnen und Einwohnern der Inseln aufnehmen, hieß es. Japan vollzieht derzeit einen historischen Kurswechsel seiner Sicherheitspolitik und will seine Verteidigungsausgaben stark aufstocken.