Tanner: 2023 Jahr der Entscheidung für Beschaffungen

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) geht davon aus, dass im heurigen Jahr eine Reihe von Entscheidungen für die im zehnjährigen Aufbauplan vorgesehenen Beschaffungen des Bundesheeres getroffen werden.

Man habe zwar „keinen besonderen Druck“, dennoch stehe 2023 ganz im Zeichen der „Mission Vorwärts“, sagte sie im Gespräch mit der APA. Was die Nachfolge der in die Jahre gekommenen Transportmaschinen C-130 Hercules anbelangt, könnte es recht bald dazu kommen.

Zwar müssten die drei Hercules, die in erster Linie für die Versorgung der Auslandskontingente des Bundesheeres vorgesehen sind, erst 2030 ausgemustert werden, dennoch habe man vor zwei Jahren eine Arbeitsgruppe für deren Nachfolge eingerichtet. „Wir sind im Zeitplan und dürften in Kürze entscheidungsreif sein“, so Tanner. Nach wie vor sei dabei die Anschaffung gebrauchter Transportmaschinen eine Option.

Planbarkeit bis 2032

Wieder in den Fokus der Überlegungen gerückt ist außerdem der Kauf neuer Trainingsflugzeuge parallel zu den Eurofightern. Das Bundesheer musste vor zwei Jahren sein Zweiflottensystem aufgeben, weil es keine Nachfolge für die Trainingsjets Saab 105 bekommen hatte. Seitdem hat sich die Ausbildung der Eurofighter-Piloten vollständig vom Inland ins Ausland verlagert, was kostenintensiv ist.

Mit dem Landesverteidigungsfinanzierungsgesetz, das eine Budgeterhöhung um insgesamt 5,25 Mrd. Euro im Finanzrahmen bis 2026 und danach eine weitere Steigerung des Heeresbudgets vorsieht, habe man eine „Trendwende geschafft“, findet Tanner. Denn bis dato sei immer wieder die soziale Sicherheit gegen die militärische ausgespielt worden. Das sei nun vorbei, und man habe Planbarkeit bis 2032.

Weiterhin strebt Tanner eine österreichische Beteiligung am geplanten europäischen Raketenabwehrsystem „Sky Shield“ an. Kein Staat könne sich das alleine leisten. Gleichzeitig entbindet es Österreich aber nicht davon, selbst für die aktive Luftraumüberwachung zu sorgen.