Goslarer Kaiserring 2023 für Juri Albert und Wadim Sacharow

Die deutsche Stadt Goslar verleiht den Kunstpreis Kaiserring erstmals an zwei Künstler gleichzeitig. Im Jahr 2023 geht er an Juri Albert und Wadim Sacharow. Das gab die Stadt gestern beim Neujahrsempfang im als Welterbe geschützten Kaiserpfalz-Gebäude bekannt. Die undotierte Auszeichnung zählt zu den bedeutendsten Preisen für Moderne Kunst in Deutschland.

Die 1959 in der Sowjetunion geborenen Künstler zählen laut einer Mitteilung der Stadt Goslar zu den wichtigsten Vertretern der zweiten Generation des Moskauer Konzeptualismus. Sie leben seit den 1990er Jahren in Deutschland, mit regelmäßigen längeren Aufenthalten in Alberts Geburtsstadt Moskau. Seit Ende der 1970er sind sie künstlerisch aktiv.

Die Künstler hätten in der internationalen Konzeptkunst wegweisende neue Impulse gesetzt, schrieb die Jury in ihrem Urteil. Ihre Arbeit basiere auf den Erfahrungen der vom staatlichen Kunstbetrieb der Sowjetunion ausgeschlossenen künstlerischen Untergrundszene Moskaus.

„Dieses Ereignis bedeutet mir sehr viel, gerade in einer so schweren Zeit, in der Russland einen Krieg gegen die Ukraine führt“, teilte Sacharow mit. Der Preis helfe, Hoffnung zu schöpfen, „um vom toten Punkt und der Frage wegzukommen: Kann man nach dem Massaker von Butscha überhaupt noch etwas machen?“