Lützerath: Aktivisten versammeln sich vor Räumung

Wenige Tage vor der geplanten Räumung des deutschen Dorfes Lützerath zur Kohlegewinnung wollen Klimaaktivistinnen und -aktivisten heute über ihre geplanten Protestaktionen informieren. Vorstellen will sich das Bündnis „Lützerath unräumbar“, zu dem sich Organisationen und Initiativen wie Ende Gelände, Fridays for Future, Alle Dörfer bleiben und Letzte Generation zusammengeschlossen haben.

Geplant sei auch ein „öffentliches Aktionstraining für die geplanten Aktionen zivilen Ungehorsams“, hieß es. Danach soll es einen „Dorfspaziergang“ geben. Die Kölner Band AnnenMayKantereit will ein Konzert in dem besetzten Ort spielen. Zu dem „Dorfspaziergang“ – Lützerath besteht aus nur noch wenigen ehemaligen Gehöften und Häusern – wird auch die Klimaaktivistin Luisa Neubauer erwartet. Sie rief Unterstützerinnen und Unterstützer dazu auf, ebenfalls zu kommen.

Zeltlager und Barrikaden

Zuletzt waren schon zahlreiche Aktivisten nach Lützerath gekommen. Shuttlebusse brachten sie von nahegelegenen Bahnhöfen in das unwegsame Gelände. In einem Camp auf einem Feld im benachbarten Stadtteil Keyenberg wurden mehrere neue Zelte aufgebaut.

In den sozialen Netzwerken riefen Initiativen unter anderem mit dem Hashtag #LuetzerathUnraeumbar dazu auf, sich am Widerstand gegen die Räumung zu beteiligen. Auf den Straßen von Lützerath wurden weitere Barrikaden errichtet, unter anderem betonierten Aktivisten Gasflaschen in die Fahrbahnen ein, um diese unpassierbar zu machen.

Der Energiekonzern RWE will das rheinische Lützerath abreißen, um die darunterliegende Kohle abzubauen. Das sei nötig, um die Energieversorgung sicherzustellen, sagt der Konzern. Der Tagebau ist bereits nah an die verbliebenen Gebäude herangerückt. Aktivisten, die in dem verlassenen Weiler leben, haben Widerstand angekündigt, doch die schwarz-grüne NRW-Landesregierung will das Dorf von der Polizei räumen lassen – möglicherweise schon in wenigen Tagen. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits.