Migration: Protest gegen geplante Landungen in Norditalien

Das italienische Innenministerium hat die Forderung der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF), einen Landehafen in Süditalien für ihr Rettungsschiff „Geo Barents“ mit 73 geretteten Menschen an Bord zur Verfügung gestellt zu bekommen, abgelehnt. Davor hatte das Innenministerium dem Schiff den norditalienischen Adria-Hafen Ancona für die Landung zugewiesen.

Die Landung in Ancona erfordere jedoch weitere vier Tage Fahrt bei schlechten Wetterbedingungen, was für die mitgenommenen Migrantinnen und Migranten an Bord eine zu lange Fahrt sei, argumentierte MSF. Das Innenministerium in Rom lehnte auch eine Aufforderung der Hilfsorganisation SOS Mediterranee ab, das Schiff „Ocean Viking“ mit 37 Migrantinnen und Migranten an Bord in Süditalien landen zu lassen. Die „Ocean Viking“ wird daher wie die „Geo Barents“ am 11. Jänner in Ancona erwartet.

„Unser Antrag wurde abgelehnt. Die italienischen Behörden bestätigten, dass Ancona trotz des sehr schlechten Wetters ein sicherer Hafen sei. Dieser Beschluss verstößt gegen die Interessen der Schiffbrüchigen und gegen das Völkerrecht. Außerdem verkehren damit keine Rettungsschiffe mehr im zentralen Mittelmeer“, klagte SOS Mediterranee in einer Mitteilung am Sonntag.