Bolsonaro-Anhänger stürmen Kongressgelände in Brasilia

Anhängerinnen und Anhänger des ultrarechten brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro haben heute das abgesperrte Kongressgelände in der Hauptstadt Brasilia gestürmt. Die Polizei setzte Berichten zufolge Tränengas ein, um Hunderte Demonstrierende zurückzudrängen. Der Vorfall ereignete sich eine Woche nach der Amtseinführung des neuen linksgerichteten Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva. Medienberichten zufolge drangen Demonstrierende auch auf das Gelände des Präsidentenpalastes vor.

Das Gelände um den Kongress war von den Behörden abgeriegelt worden. Die Anhängerinnen und Anhänger Bolsonaros, die den Wahlsieg Lulas bei der Präsidentenwahl nicht akzeptieren, überwanden die Absperrungen. Mehrere Dutzend von ihnen liefen die Rampe zum Gebäude hinauf, um das Dach des Gebäudes zu besetzen.

Pro-Bolsonaro-Demonstranten stürmen den Kongress in Brasilia
APA/AFP/Evaristo Sa

„Ich verurteile diese antidemokratischen Handlungen, die dringend mit der Härte des Gesetzes geahndet werden müssen“, schrieb Senatspräsident Rodrigo Pacheco auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. In dem Kongressgebäude befinden sich der Senat und das Abgeordnetenhaus. Die Bilder weckten Erinnerungen an den Sturm auf das US-Kapitol am 6. Jänner 2021.

Im brasilianischen Kongress waren allerdings heute keine Abgeordneten im Haus. Präsident Lula befindet sich derzeit in Sao Paulo.