Drei weitere Todesurteile nach Protesten im Iran

Im Zusammenhang mit den seit Monaten anhaltenden Protesten im Land hat ein iranisches Gericht drei weitere Todesurteile verhängt. Saleh M., Madschid K. und Sajed J. seien schuldig gesprochen worden, für den Tod von drei Sicherheitskräften bei einer Demonstration am 16. November in der Provinz Isfahan mitverantwortlich zu sein, teilte die Nachrichtenwebsite der iranischen Justizbehörden, Misan, heute mit.

Nach Angaben von Misan wurden sie in erster Instanz wegen „Krieges gegen Gott“ zum Tode verurteilt. Zwei weitere Angeklagte erhielten Haftstrafen, darunter der 26-jährige Fußballer Amir N.. Er wurde zu insgesamt 26 Jahren Gefängnis verurteilt. Gegen alle Urteile kann laut Misan noch vor dem Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt werden.

Seit Beginn der Proteste vor knapp vier Monaten verhängte die iranische Justiz damit bisher 17 Todesurteile, von denen vier bereits vollstreckt wurden, zwei von ihnen am Samstag. Zwei weitere Urteile wurden vom Obersten Gerichtshof bestätigt, die restlichen Verurteilten warten noch auf weitere Verfahren oder können Berufung einlegen.

Die Hinrichtungen sorgten international für Entsetzen und Empörung. Der Westen reagierte mit weiteren Sanktionen gegen Teheran.