Schlagabtausch Obrador – Biden auf Gipfel

Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador hat die USA mit scharfen Worten zu einer neuen Haltung gegenüber den Staaten Lateinamerikas und der Karibik aufgefordert.

US-Präsident Joe Biden im Gespräch mit dem mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador
Reuters/Kevin Lamarque

Es sei „an der Zeit, dieses Vergessen, diese Vernachlässigung, diese Geringschätzung Lateinamerikas und der Karibik zu beenden“, sagte Lopez Obrador gestern (Ortszeit) bei formalen Gesprächen mit Biden bei dessen erstem Besuch in Mexiko seit seinem Amtsantritt vor knapp zwei Jahren.

Biden entgegnete Lopez Obrador, Washington habe alleine in den vergangenen 15 Jahren „Dutzende Milliarden Dollar“ für die Region ausgegeben. Die USA leisteten „mehr Auslandshilfe als alle anderen Länder zusammen“. Leider ende die Verantwortung der USA aber „nicht in der westlichen Hemisphäre“.

Flüchtlingskrise zentrales Thema

Lopez Obrador hatte Biden zuvor herzlich im Präsidentenpalast in Mexiko-Stadt empfangen. Neben seinem Treffen mit dem mexikanischen Staatschef waren für den US-Präsidenten Gespräche mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau geplant. Dabei sollte die Flüchtlings- und Migrationskrise eines der zentralen Themen werden.

Die hohen Zahlen von illegal über die Grenze mit Mexiko in die USA gelangenden Migranten und Flüchtlingen sind für Biden eines der drängendsten innenpolitischen Themen. Die seit den Kongresswahlen im November erstarkten oppositionellen Republikaner werfen ihm eine zu lasche Migrationspolitik vor.